Bandbiografie

                             Marillion - Bandbiografie


1979 gründeten Steve Rothery, Doug Irvine, Brian Jelliman und Mick Pointer in Aylesbury eine Band mit dem Namen Silmarillion. Ein Jahr zuvor wurde ein gleichnamiges Werk von J.R.R. Tolkien veröffentlicht, das den Vieren offensichtlich als Namensgeber diente. 1980 stieß Fish (bürgerlich Derek William Dick) mit Diz Minnit zur Band, und fast zeitgleich wurde aus Silmarillion kurz und gut Marillion. In den Jahren 81 und anfangs 82 ersetzten dann Mark Kelly als Keyboarder und Pete Trewavas am Bass ihre beiden Vorgänger. 1982 hatte die Band sich bereits eine beachtliche Anhängerschaft gesichert, was die großen Erfolge beim renommierten Reading Festival und in Tommy Vance's Radio 1 Rock Show bewiesen. Die Band ging auf Englandtour und unterzeichnete noch im gleichen Jahr einen Vertrag mit EMI Records. Ihre Debütsingle ‚Market Square Heroes' erschien kurze Zeit später und Marillion begannen mit der Arbeit an Ihrem ersten Album ‚Script For a Jesters Tear', veröffentlicht Anfang 83. Nachdem Marillion in dieser Zeit zusehends Probleme mit ihrem Drummer bekamen, wurde Ian Mosley nach einigen Fehlversuchen erst gebeten auszuhelfen, aber er passte so perfekt in das Gefüge der anderen Vier, dass er „fest eingestellt“ wurde.

Im Januar 84 erschien Marillions vierte Single ‚Punch and Judy' und kurz darauf, wie auch im Jahr zuvor, das zweite Album ‚Fugazi', im April gefolgt von der Single ‚Assassing'. Den Rest des Jahres tourten Marillion durch Europa, Kanada und Amerika, und nahmen dabei Material für das Live Album ‚Real to Reel' auf, das im November erschien.


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1985 kam das Album ‚Misplaced Childhood' auf den Markt, mit dem der Band weltweit der große Durchbruch gelang, und mit der Single-Auskopplung Kayleigh ihr bisher bekanntester Hit. Es folgte eine weitere erfolgreiche Tournee, die nicht nur kreuz und quer durch Europa sondern auch wieder nach Nordamerika und auch Japan führte, beendet durch eine Reihe großer Open Air Festivals im Sommer 86, u.a. zusammen mit Queen.

1987 erschien ihr viertes Album ‚Clutching at Straws' mit der Hitsingle ‚Incommunicado', ebenfalls wieder gefolgt von einer langen und ermüdenden Tour in viele entlegene Ecken, an deren Ende Fish seinen Ausstieg zu Gunsten einer Solokariere ankündigte. 1988 erschienen die letzten gemeinsamen Alben mit Fish ‚B-Sides Themselves' (wie der Name schon sagt, eine Sammlung der bis dahin erschienenen Single-B-Seiten) und das Livealbum ‚The Thieving Magpie'.

Entgegen aller Zweifler, die die Band ohne ihren charismatischen Sänger bereits abgeschrieben hatten, fand Marillion Anfang 1989 einen würdigen Nachfolger für Fish: Steve Hogarth.

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1990 erschien Seasons End,das erste Album mit Steve Hogarth. Auf dem sich Klassiker finden, die auch heute noch bei Konzerten gefordert werden.

1991 erschien Holidays in Eden', und jeweils begleitet von ausgedehnten Tourneen. Marillion sind nun einmal eine ausgezeichnete Liveband!!! Danach legte die Band eine überaus kreative Pause ein, in der auf einem Schloss in Frankreich mit dem Album ‚Brave' ein wahres Kunstwerk geschaffen wurde, ein Konzeptalbum, dessen Veröffentlichung im Februar 1994 war, und dessen theatralische Umsetzung nicht nur auf der folgenden Tour zelebriert wurde, sondern auch im April 2002 wieder rund 1800 Fans aus aller Welt anlockte, die sich im Zuge einer weltweiten Convetion in Pontins, England versammelten.

1995 erschien das Album ‚Afraid of Sunlight', das vorerst letzte unter Vertrag der EMI, der u.a. wegen gesunkener Verkaufszahlen nicht verlängert wurde. Nichtsdestotrotz enthält auch dieses Album einige Juwelen, die längst zu den Klassikern zählen! Die folgenden Alben ‚This Strange Engine' 1997 und ‚Radiation' 1998 mussten unter einem kleineren Label veröffentlicht werden, und da mangels Promotion und mangels Vertrag für die USA finanziell keine Tour möglich war, startete die erste spektakuläre Internet-Aktion in der Bandgeschichte: durch einen Aufruf im Internet kamen 60.000 Dollar Spenden getreuer Fans zusammen, so dass die Tour doch stattfinden konnte, eine bisher (fast) einzigartige Gemeinschaftsleistung der Fans – es spendeten übrigens auch welche, die unter Garantie nicht in den Genuss dieser Tour kommen würden...


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1999 erschien das Album ‚marillion.com' – hierbei ist der Name Programm, ist es doch die bandeigene Website. Die Besonderheit dieses Albums liegt (abgesehen natürlich von der Musik) in der Covergestaltung: nach einem Aufruf über's Internet und alle Webs haben viele, viele Marillion- Fans Passfotos eingeschickt, die dann (732 an der Zahl) auf den Covers der CD's abgedruckt wurden – die meisten sind in der englischen Digi-Pack-Ausgabe zu sehen. Auch nach den letzten Veröffentlichungen waren Marillion, wenn schon nicht in den Medien, so doch in den Konzerthallen recht eindrucksvoll vertreten (siehe z.B. „Conventions“), aber die Rückkehr in die Wahrnehmung der Presse kam im Jahre 2000!! Da auch der nach Ende der ‚EMI-Ära' abgeschlossene Vertrag ausgelaufen war, und keine akzeptabele Alternative in Sicht war, beschloss die Band, einen vollkommen neuen, revolutionären Weg zu gehen, der am Ende sogar die Aufmerksamkeit der BBC auf sich zog: sie baten, gegen Lieferung einer Sonderausgabe an die Vorbesteller, ihre Fans um den Vorschuss, der üblicherweise von einer Plattenfirma für die Aufnahmen eines Albums zur Verfügung gestellt wird. Mit ca. 12.000 Vorbestellern innerhalb weniger Wochen war die Finanzierung des nächsten Albums ‚ANORAKNOPHOBIA' (2002) mehr als gesichert, und man konnte sich nicht nur an die Produktion machen, sondern auch einen günstigen Vertriebsvertrag mit den ehemaligen Partnern der EMI aushandeln. Das sorgte schon für Furore in der Presse, aber das Album, das bei dieser Aktion zustande kam, lässt bei nur wenigen der Vorbesteller Zweifel an der immer noch vorhandenen Energie der Band aufkommen. Der Sound ist innovativ und modern.

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2002 erschien also Anoraknophobia und kurz darauf das live Album Album ‚Anorak in the UK Live'‚  Darüber hinaus fand im April diesen Jahres die erste bereits erwähnte ‚Worldwide Web Convention' statt, ein Treffen von Fans aus aller Welt in der Ferienanlage Pontins in England – ein Wochenende mit der Band und ein paar tollen Konzerten, was u.a. eine Wiederaufführung des kompletten ‚Brave'-Albums beinhaltete, ein Juwel, das inzwischen ebenfalls als DVD über die Website erhältlich ist. Bereits im März 2003, während der zweiten ‚Worldwide Web Convention', diesmal im Feriendorf Butlins bei Minehead in England, wurden einige Rohfassungen von neuen Songs der Welt präsentiert und sorgten für Aufregung im Publikum! Zudem wurde von dem ersten Konzert dieses Wochenendes am Freitag Abend, an dem das Album ‚Afraid of Sunlight' komplett aufgeführt wurde, ein Mitschnitt gemacht, der erst recht für Furore sorgte: die Aufnahme wurde noch in der Nacht geschnitten, unmittelbar darauf ins Werk gegeben, und bereits am Sonntag konnten die anwesenden Fans eine DVD ‚ihres' Konzerts mit nach Hause nehmen…


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2004 erschien Marbles und eine Tournee im gleichen Jahr, wobei das Album der Presse und einigen ausgelosten Fans bereits früher vorgestellt wurde.

2007 erschien Somewhere Else mit Somewhere Else hatte Marillion alle sehr Positiv überrascht so das die Band auf September 2008 bereits ein neues Album ankündete



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2008 erschienHappiness Is the Road. Es wurde im Oktober  2008 veröffentlicht und besteht aus zwei Teilen: Happiness Is the Road Vol. 1 Essence und Happiness Is the Road Vol. 2 The Hard Shoulder.

Zu gerne ist man geneigt zu sagen „Augen zu, genießen und träumen.“ Im Fall von „Essence“ trifft das sogar inhaltlich zu. Dieses Konzeptalbum hat einen Traum – das Konzept – zum Inhalt. Ob es sich dabei um einen Traum oder eine bewusste metaphysische Betrachtung vom Sinn des Lebens handelt, steht im Interpretationsspielraum des Hörers. Doch ist es faszinierend wie perfekt Marillion musikalisch und textlich diese Traumerfahrung gelingt.“

Happiness Is The Road, Volume 2: The Hard Shoulder" funktioniert großartig. Zwar schafft es das neue Material nicht wirklich an die Klassiker der Band heranzukommen, aber eine Band wie MARILLION, die zumindest versucht, sich selbst mit jedem weiteren Album voranzutreiben und weiterzuentwickeln, muss sich letztendlich auch nicht kopieren, um trotzdem hervorragende Songs zu veröffentlichen, die bewegen.“

Mit „Happiness Is The Road“ ist Marillion ein Doppelalbum gelungen, welches zwar unverkennbar Marillion ist, aber trotzdem neue Elemente präsentiert. Die beiden Alben sind eine wahre Fundgrube für die Fans und dürften noch lange, lange nachhallen, da man hier auf eine schier unendliche Entdeckungsreise gehen kann.“


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2009 erschien Less Is More"  Es wurde im Oktober 2009 veröffentlicht und ist eine Sammlung von, primär mit akustischen Instrumenten dargebotenen, schlank arrangierten Songs.

Akustik Total ! „Oft wirken Lieder, die in einen akustischen Mantel transferiert werden spärlich, ausdruckslos und sogar langweilig. Marillion ist das Gegenteil gelungen. Lieder, die so klingen, als ob sie nie anders den Weg ins Ohr hätten zurücklegen dürfen. Sie glänzen durch emotionsgeladenen Gesang und grandiose neu arrangierte Instrumentierung, die immer wieder für Akzente sorgt.


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2012 erschien Sounds That Can’t Be Made  das Album wurde im September 2012 veröffentlicht. Bis auf Pour My Love, dessen Text von John Helmer stammt, sind alle Texte von Steve Hogarth. Das lange Stück Gaza ist aus der Sicht eines im Gaza aufwachsenden Jungen geschrieben, und beschreibt dessen Situation, Hoffnungen und Träume.

Wenn man das Album als Gesamtwerk betrachtet, fällt wiedereinmal der hohe Grad an musikalischer Finesse auf. Produktionstechnisch lässt Sounds that can't be Made keine Wünsche offen. Viele der Songs sind nicht so leicht zugänglich wie von "This Strange Engine" oder "Marbles" und es herrscht auch eine durchaus düstere Grundstimmung vor, welche schon beim Vorgänger zu hören war. Eines ist sicher, je öfter man es hört, umso mehr wächst es.

"Sounds That Can't Be Made" ist im Ganzen ein super produziertes Album mit viel softem Poprock, einigem langem softem Poprock und einigen wenigen Prog-Zutaten. Die Fans werden sicherlich hingerissen sein !


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2016 erschien FEAR, liest man den Untertitel des Werks („Fuck Everyone And Run“) denk man sich... ? ;-) 
Das Album besteht aus insgesamt 6 Songs, davon 3 Longtracks mit über 10 Minuten, die jeweils in einzelne Parts unterteilt sind, wie man es sich von Marillion gewöhnt ist ;-) .

Die Genialität dieses Albums wird klar erreicht, versteht es die Band nach wie vor wunderbare Songs zu schreiben, diese spannend zu gestalten und beim hören Gefühle zu wecken.

Mit Fear scheuen sie sich nicht mit dem Einsatz von Cellisten und Violinisten, Samples mit ihrem Sound zu "verfeinern". Beeindruckend, welche Melodien die Band immer wieder aus dem Ärmel zaubert...


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2022 erschien An Hour before its Dark, die Band hadert mit dem, was rund um uns herum auf dieser Welt passiert, von der Klimakatastrophe bis Corona, von Größenwahn bis zur totalen Aufopferung. Speziell geht es um die Vernichtung unserer Erde, die Zerstörung der Natur und dem selbstverliebten Handeln vieler Zeitgenossen, die ihr aufgeblasenes Ego über alles andere stellen – aber auch um diejenigen, die Verzicht üben, Hilfe leisten, bis sie selber zum Hilfsfall werden und am Ende vielleicht tatsächlich von der "mörderischen Maschinerie" zerrieben werden. 

Die Band baut sich mit „An Hour Before It's Dark“ ein weiteres Denkmal, das deutlich an ihre besten Zeiten heranreicht,  wozu auch die ausgiebigen Soli von Steve Rothery mit beitragen.

 Die britischen Kult-Progger Band haben derzeit einen echt guten Lauf, auch wenn sie sich dafür länger Zeit lassen. Nach dem bereits sehr gelungenen letzten Album „F E A R“, das bereits fast sechs Jahre zurückliegt, legen sie mit „An Hour Before It's Dark" ist ein wiederum hochgradig großartiges Album, musikalisch wie textlich großartig, nach.



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"an hour before its dark"






Marillion "Montreal"